Sachverständigenwesen für Photovoltaik (TÜV), PV-Gutachter
Kontaktiert uns bei Schadensfällen oder Streitigkeiten rund um das Thema Photovoltaik, Stromspeicher und Dachundichtigkeiten. Als zertifizierter Gutachter für Photovoltaik (TÜV-Rheinland) beraten wir das Anliegen und vertreten dies bei Bedarf vor Gericht.
Auf dieser Seite stellen wir im weiteren Verlauf unser umfangreiches Leistungsspektrum dar.
Gutachten für Photovoltaik (TÜV)
Unabhängige Erstellung von Gutachten für Photovoltaikanlagen und Energiesysteme rund um das weite Feld der Erneuerbare Energien und weiterer Querschnittsthemen zur nachhaltigen Energieerzeugung:
- PV-Module, in, an und auf Gebäuden:
- Fassadenanlagen
- Indach
- Gründach
- Foliendach
- Bitumendach
- Blechdach
- Stehfalzdach
- PV-Carport
- PV-Freiflächen
- Agrophotovoltaik (APV)
- Speichertechnologien:
- Lithium-Speicher
- Blei-Säure-Akkus
- Salzwasserspeicher
- Wechselrichter:
- Strangwechselrichter, trafolos
- Transformatorwechselrichter
- Zentralwechselrichter
- Einzelmoduloptimierer
- Schattenmanagement
- Power2Heat
- Heizstäbe
- Einbindung Blitzschutzanlagen
- Systemstatik Unterkonstruktion
- Elektromobilitätslösungen
- Überschussladen
- intelligentes Lastmanagement
- Monitoring
- Visualisierungen
“Wir kennen alle Dachtypen durch unsere jahrelange Erfahrung in über 350 Projekten im Gewerbe- und Industriebereich!”
Bauabnahme von Photovoltaikanlagen
Für Bauherren und Investoren führen wir als unabhängiges Sachverständigenbüro eine Bauabnahme durch. So können fällige Schlussrechnungen beglichen oder Sicherheitseinbehalte festgelegt werden. Bauherren, die sich eine Photovoltaikanlage installieren lassen, müssen gewerkübergreifende Kenntnisse haben, um alle Bereiche bewerten zu können. Dabei müssen die Gewerke Zimmerei, Dachdeckerei, Spenglerei, Elektroinstallation, Blitzschutz, Wärmeschutz und Brandschutznach unter einen Hut gebracht werden.
Kennlinienmessung bei Schadensverdacht oder zur Inbetriebnahme einer Photovoltaikanlage
Zu jeder Bauabnahme gehört auch die Erstellung und Bewertung der Inbetriebnahmemessung inkl. Isolataionswiderstandsmessung nach DIN EN 62446 (VDE 0126–23).
So kann ein Rückschluss auf die fachgerechte Installation, gemäß den Planvorgaben, gemacht werden. Zudem wird die Gefahr von Brandschäden minimiert und bei späteren Wartungsarbeiten können Sekundärschäden (Personenschäden durch Herabstürzen) verhindert werden.
Wussten Sie schon? Mittlerweile können manche Hersteller durch eine integrierte Messung des Isolationswiderstandes und einer Lichtbogenerkennung bereits im Betrieb mögliche Fehlerfälle detektieren und prognostizieren.
Professionelle Ertragsgutachten für Photovoltaik
Verwinkelte Gebäude mit Teilverschattungen oder saisonale Verschattungen können die Wirtschaftlichkeitsanalyse Ihrer Investitionsentscheidung stark beeinträchtigen. Bauen Sie von Anfang an Ihr Projekt auf starken Fundamenten — dazu gehört eine professionelle Solar-Ertragsberechnung.
Expertise in Solar-Unterkonstruktionen:
Im Bereich der Unterkonstruktionen kennen wir vermutlich kein Problem, dass wir nicht schon gelöst haben. Durch die 7 jährige Berufserfahrung im Bereich der PV-Anlagenplanung bei SENS hatte Sascha Link die technische Verantwortung für Industrie- und Gewerbeprojekten in Europa.
Im folgenden Video beschrieb und bewertete Sascha Link die langfristige Zusammenarbeit mit dem Unterkonstruktionslieferanten PMT — Premium Mounting Technologies aus Stadtsteinach in Franken.
Lehre und Forschung:
Wissenschaftliche Grundlagen schaffen. Seit jeher liegt unsere Leidenschaft an Innovationen und Neuerungen!
Auch wenn wir uns sicher sind, dass die Technik vorhanden ist und es nur am handwerklichen Zubau fehlt, um den Klimawandel zu begrenzen, sind wir trotzdem an der Entwicklung und Bewertung von neuartigen Gedankenexperimenten interessiert. Unsere Verbundenheit zu den Themen verdeutlichen wir, indem wir diverse wissenschaftliche Arbeiten betreut haben und auch zukünftig betreuen werden. Schreibt uns Eure Initiativbewerbung mit Themenvorschlägen. Die Ausbildung von studentischen Nachwuchskräften liegt uns am Herzen, daher geben wir unser Wissen gerne weiter und sind an einer langfristigen Vernetzung generell interessiert.
Bachelorarbeit
Autor: David Mrkonjic
Speicherung von Solarstrom — Technische und wirtschaftliche Betrachtung der Speicherung von Solarstrom in der Photovoltaik
2022
Bachelorstudiengang: Wirtschaftsingenieurwesen — Energiemanagement
Zusammenfassung:
Leistungsfähige Batterien stellen heutzutage schon elementare Technologien im privaten und industriellen Sektor dar. In Hinblick auf die Umsetzung der Energiewende und der daraus resultierenden Herausforderungen ergibt sich eine hohe Zukunftsrelevanz dieser Energiespeicher. Die vorliegende Arbeit befasst sich primär mit dem Lithium-Ionen-Akkumulator, bei dem es sich um eine elektrochemische Speichertechnologie handelt. Dabei wird zunächst die technische Funktionsweise sowie weitere Charakteristika des Akkumulators beschrieben. Hierauf Bezug nehmend wird erläutert, inwiefern solch ein Akkumulator hinsichtlich technischer und wirtschaftlicher Gesichtspunkte mit einer Photovoltaik-Anlage gekoppelt werden kann. In diesem Zusammenhang erfolgt eine Simulation auf Basis eines realen Gebäudes, bei dem zu diesem Zwecke eine umfangreich geplante Photovoltaik-Anlage mithilfe eines Konstruktionsprogramms realisiert wurde. Abschließend wurde die Simulation auf Basis von energetischen Bewertungsgrößen sowie wirtschaftlicher Aspekte evaluiert.
Masterarbeit
Autor: Michael Leinert
Bewertung von Konzepten zur Nutzung und Speicherung von Strom aus Photovoltaikanlagen im Rahmen von Power Purchase Agreements
2020
RWTH Aachen, Lehrstuhl für Solartechnik
Zusammenfassung:
Das Ziel der Arbeit, ein Konzept zur Erweiterung des Angebots eines Dienstleisters im Bereich der Erneuerbaren Energien zu entwickeln, wurde erreicht. Dieses sieht vor, dass die Steag SENS GmbH als Energieversorger seinen Kunden maßgeschneiderte Angebote zur vollständig regenerativen Stromversorgung unterbreitet. Dazu investiert das Unternehmen in die Errichtung einer Photovoltaikanlage auf dem Gelände des Kunden. Der erzeugte PV-Strom wird direkt vor Ort vom Kunden verbraucht und bezahlt. Auftretende Residuallasten werden durch die Steag SENS GmbH als Vollversorger ausgeglichen. Dabei kann auf den Strommix der Steag zurückgegriffen werden. Teil der Untersuchung ist die Frage, ob und unter welchen Bedingungen der Einsatz von Stromspeichern zum Ausgleich der Residuallasten rentabel sein kann. Dadurch kann die Versorgung des Kunden mit Strom aus der Photovoltaikanlage verstetigt werden.
Zur Erreichung des Ziels ist ein Simulationsmodell in Matlab entwickelt worden, dass alle in das Gesamtsystem ein- und austretenden Energieströme auf Basis von Ertragsprognosen der Photovoltaikanlage und Lastprofilen des Kunden für ein typisches Betriebsjahr berechnet. Das Jahresrechnungstool liefert mögliche Absatzmengen und nötige Zukäufe, um eine unterbrechungsfreie Stromversorgung zu gewährleisten. Diese bilden die Grundlage für die anschließende Investitionsrechnung mit der Kapitalwertmethode. Damit kann der Preis für eine Kilowattstunde Strom aus dem System bestehend aus Photovoltaikanlage und Stromspeicher bestimmt werden, der erforderlich ist, sodass die Investition für die Steag SENS GmbH vorteilhaft ist. (…)
Bachelorarbeit
Autor: Marvin Hagemann
Optimierung der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung von Photovoltaikanlagen im Unternehmen Gildemeister energy solutions GmbH — Variantenvergleich von Wirtschaftsbetrachtungen anhand einer 150 kWp Photovoltaikanlage
2019
Studiengang: Wirtschaftsingenieurwesen, Automatisierungstechnik- und Robotik
Zusammenfassung:
Die Bachelorarbeit untersucht und optimiert die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung von Photovoltaikanlagen im Unternehmen Gildemeister energy solutions GmbH. Eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung dient als Bewertungsmaßstab der Sinnhaftigkeit der Investition in Photovoltaikanlagen für den Kunden. Die Untersuchung wurde unterteilt in die Aufarbeitung der bisherigen Wirtschaftlichkeitsbetrachtung, das Überarbeiten der bisherigen Wirtschaftlichkeitsbetrachtung und das Finden und Implementieren von Alternativen. Die bisherige Wirtschaftlichkeitsbetrachtung wurde über Microsoft Office Excel erstellt und wurde den Ansprüchen des Unternehmens in Hinblick auf zukünftige Entwicklungen nicht gerecht. Eine Überarbeitung wurde versucht und nach Abwägungen der Möglichkeiten und Beurteilung der Ergebnisse verworfen. Eine Fremdsoftware wurde gefunden und implementiert. Dieses Dokument beschreibt die theoretischen Grundlagen aller technischen und wirtschaftlichen Aspekte dieser Ausarbeitung, die Vorgehensweise der Erarbeitung und einen Vergleich aller Varianten. Der Vergleich erzielt das Ergebnis, dass eine Investition aus Aspekten der Aktualität der Daten, der Zukunftsorientierung und der Prozessoptimierung sinnvoll ist. Die Investition in die Fremdsoftware PV Sol wurde aufgrund der Ergebnisse dieser Bachelorarbeit getätigt.
Bachelorarbeit
Autor: Nadine Fischer
Auslegung von Phototovoltaik-Dachanlagen für Industrie und Gewerbe
2018
Studiengang: Elektro- und Informationstechnik
Zusammenfassung:
In dieser Arbeit wird die Auslegung der Komponenten von PV-Dachanlagen für Industrie und Gewerbekunden in Deutschland bzw. Mitteleuropa genauer betrachtet. GILDEMEISTER plant solche Anlagen ab einer Größe von ca. 100 kWp. Die maximale Größe ist u.a. abhängig von der verfügbaren Dachfläche. Für Industrie- und Gewerbebetriebe sind dabei effiziente und kostengünstige Lösungen wichtig. Im Folgenden wird die Auslegung einer Photovoltaik-Dachanlage betrachtet. Dabei liegt der Fokus auf der Auswahl und Belegung der Wechselrichter, sowie eine Bewertung von Multi-MPP-Trackern. Die Betrachtung konzentriert sich auf die DC-Seite bis einschließlich der Wechselrichter. Als Grundlage dienen dabei Ertragssimulationen verschiedener Anlagendesigns und Werte aus dem Monitoring von Bestandsprojekten. Daraus können Rückschlüsse auf verschiedene Einflüsse, die Auswirkungen auf den Ertrag haben, gezogen werden.
Bachelorarbeit
Autor: Johannes Jahn
Konzept von Elektrolyseuren in Verbindung mit Photovoltaikanlagen
2021
Fakultät Maschinenbau der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt in Kooperation mit der STEAG GmbH
Zusammenfassung:
Ziel der Bachelorarbeit ist die Untersuchung und Optimierung verschiedener Konfigurationen eines marktüblichen Proton Exchange Membrane Elektrolyseur (PEMEL) bei zwei verschiedenen Arten von Strombezügen. Im ersten Fall wird Grünstrom sowohl aus dem Stromnetz als auch aus einer Solaranlage bezogen, im zweiten Fall rein aus einer Photovoltaikanlage. Dabei werden jeweils die optimale Konfiguration und die Wasserstoffgestehungskosten (WGK) ermittelt.
Über MATLAB werden mit Funktionen die Konfigurationen und im zweiten Fall das Teillastverhalten als Klemmspannungsmodell programmiert und visualisiert. Mittels Sensitivitätsanalyse werden die Parameter der WGK in beiden Fällen analysiert.
Optimale Betriebsparameter sind für PEMEL mit maximal 80 °C, einer Membrandicke von 50 μm sowie einem Druck von min. 30 bar beschrieben.
Im ersten Fall ist bei hoher Risikobereitschaft eine optimale Konfiguration von 48 Modulen mit 40,31 MW elektrischer Leistung und WGK von 4,45 €/kg H2 und für ein niedrigeres Risiko 36 Module mit 30,66 MW und WGK von 4,5 €/kg H2 ermittelt. Für den zweiten Fall liegt die optimale Konfiguration bei 20 Modulen mit 21,01 MW benötigter elektrischer Leistung und WGK von 5,53 €/kg H2.
Masterarbeit
Autor: Nadine Fischer
Dezentrale Energieversorgung und Laden von E‑Fahrzeugen mit PV-Anlage, BHKW und Speicher.
2020
Studiengang: Masterstudiengang Elektro- und Informationstechnik
Zusammenfassung:
Für die Realisierung von Null-Energie-Elektromobilität (NEEMO) in Ein- und Mehrfamilienhäusern gibt es eine Reihe von verschiedenen Konzepten…
Masterarbeit
Autor: Sascha Link
Simulative Untersuchung von großen Pufferspeichern im Einfamilienhaus in Abhängigkeit von regionalen Wind- und Solarspitzen
2015
Studiengang: Regenerative Energien und Energieeffizienz, Universität Kassel
Zusammenfassung:
Mit zunehmendem Anteil erneuerbarer Energien am Strommix nimmt der Einfluss fluktuierender Energieträger wie Wind und Sonne zu und es werden vermehrt Überschüsse generiert. Ziel der Masterarbeit ist es, die Stromüberschüsse durch Umwandlung in thermische Energie Gebäuden zuzuführen, um diese ressourcenschonend zu beheizen. Wärmepumpenhäuser können weiterhin als regelbare Lasten für das Stromnetz mit intelligenter Steuerung verwendet werden. Betrachtet wird ein Neubau-Einfamilienhaus nach KfW-55-Standard (EnEV 2014) mit einem spezifischen Heizenergiebedarf von ca. 35 kWh/(m²a) und zusätzlich 12,5 kWh/(m²a) Trinkwarmwasserbedarf. Als Heizanlage wird eine Sole-Wasser-Wärmepumpe mit Erdwärmesonde in Kombination mit einer Fußbodenheizung eingesetzt. Nach einer ausführlichen Wetterdatenanalyse werden mit dem Simulationsprogramm TRNSYS mehrere Varianten einer dynamischen Wärmesimulation unterzogen, um den Einfluss eines größeren Pufferspeichers gegenüber der Ausgangslage zu betrachten. Im Rahmen der Aufgabenstellung werden die Hauptkomponenten des Systems (Wärmepumpe, Pufferspeicher, Heizstab) in verschiedenen Konfigurationen miteinander kombiniert. Durch das Überdimensionieren der Hauptkomponenten wird die Möglichkeit geschaffen eine Lastverschiebung im elektrischen Stromnetz durch variablere Betriebszeiten zu ermöglichen und somit die Speicherwirkung zu erhöhen.
Das Referenzsystem in der Ausgangslage besteht aus einer nach Norm-Heizlast ausgelegten Wärmepumpe mit einer thermischen Leistung von 5,76 kW im Nennbetrieb in Verbindung mit einem herkömmlichen 400 Liter Pufferspeicher. Eine veränderte Regelung, die es ermöglicht Signale zum bevorzugten An-/Abschalten des Stromnetzbetreibers zu verarbeiten, wird in jeder der Konfigurationen implementiert.
Die Wetterdatenanalyse zeigt zunächst, dass die Verteilung der Extremwetterereignisse in Regionen mit hoher Windleistung über das Jahr besser mit dem Heizenergiebedarf eines Gebäudes übereinstimmen. Ein mittleres Starkwindereignis dauert im 10-jährigen Mittel 3,7 Stunden, wohingegen die Zeit zwischen zwei Starkwindereignissen 117 Stunden (ca. 5 Tage) beträgt. Schon hier wird deutlich, dass große Speichervolumina nötig sind, um ausschließlich den Gebäude-Energiebedarf durch Stromüberschüsse zu decken. Noch extremer ist die Diskrepanz zwischen Extremwetterereignissen mit hoher Solarstrahlung und dem Gebäudeenergiebedarf in Süddeutschland. Es wird deutlich, dass im Solarfall saisonale Langzeitspeicher vonnöten sind, um ein halbes Jahr gänzlich auf konventionellen Strom zu verzichten. Ein 100 prozentiger Deckungsgrad erneuerbarer Energien ist konzeptionell im Sonnenfall nicht umsetzbar, weil pro Einfamilienhaus das Volumen des thermischen Langzeitspeichers rund 150 m³ betragen müsste. Im Windfall ist hingegen nur ein Volumen von ca. 30 m³ nötig, damit ein Betrieb ohne Fremdenergie (aus Normalwetterzeiten) möglich ist. Nichtsdestotrotz ist auch ein 30 m³ Speicher nicht über einen Strompreisnachlass (Befreiung von EEG-Umlage, Netznutzungsgebühr, Stromerzeugungskosten, Steuern und Abgaben usw.) refinanzierbar. Zur Feststellung der optimalen Anlagenkonfiguration unter Berücksichtigung der zusätzlichen Investitionskosten wird eine Parametervariation mit Sensitivitätsanalyse durchgeführt. Die wesentlichen Ergebnisse daraus sind:
- Die Anzahl der Wärmepumpenstarts verringert sich mit zunehmendem Pufferspeichervolumen, zunehmender Heizstabgröße und abnehmender Wärmepumpengröße. Es ist anzunehmen, dass dadurch die Zuverlässigkeit des Verdichters bei weniger Wärmepumpenstarts steigt und die Lebensdauer zunimmt.
- Ohne bauliche Veränderungen, aber mit veränderter Regelung, können mehr Extremwetterereignisse im Speicher eingelagert werden. Das Wärmepumpenhaus kann mit veränderter Regelung bei 59 % der Extremwetterereignisse als regelbare Last (negative Regelleistung) eingesetzt werden.
- Bei gleichbleibender Wärmepumpengröße (Auslegung nach Norm-Heizlast) wird bei Erhöhung des Speichervolumens bei 4 m³ eine vollständige Speicherfähigkeit der Extremwetterereignisse erreicht. Die Extremwertuntersuchung zeigt, dass die Anlage dann jederzeit als regelbare Last für den Netzbetreiber zur Verfügung steht.
- Die Regelleistungsbereitstellung ist ausschließlich von der elektrischen Aufnahmeleistung der Wärmepumpe und insbesondere von der Leistung des Heizstabes im Pufferspeicher abhängig.
- Es ist günstiger anstatt einer großen Wärmepumpe (17 kW) eine kleinere Wärmepumpe (6 kW) mit größerem Heizstab (20 kW) zu verwenden. Die Investitionskosten sind im Vergleich minimal und die Wirkung auf das Stromnetz wäre größer, sodass ausreichend negative Regelleistung vom Netzbetreiber abgerufen werden kann.
- Mit zunehmender Sole-Wärmepumpengröße nimmt der Anteil der Investitionskosten der Erdwärmesonde stark zu, sodass sich die Mehrkosten nur schwer während der Betriebszeit (auch unter Berücksichtigung geringer Strompreise) amortisieren können.
- Ab einem Speichervolumen von ca. 3 m³ tangieren die spezifischen Investitionskosten gegen 1.000 €/m³ und der Zusammenhang zwischen Speichervolumen und Investitionskosten wird linear.
- Die Investitionskosten für Heizstäbe sind allgemein mit rund 100 €/kW sehr gering. Damit die elektrische Anschlussleistung des Hausanschlusses nicht zu hoch wird, sind Heizstäbe bis 12 kW für die Betrachtung sinnvoll.
Das optimale System im Windfall (siehe nachfolgende Tabelle) wird mithilfe der TRNSYS-Simulation zu einer Sole-Wärmepumpe mit 6 kW thermischer Leistung, einem Heizstab mit 6 kW und einem 2.500 Liter Pufferspeicher bestimmt. Der Standort der optimalen Anlagenkonfiguration im Windfall ist in Norddeutschland. Die Amortisationszeit beträgt rund 7 Jahre bei ca. 2.300 € Mehrkosten. Je Speicherzyklus können 145,2 kWh thermische Energien gespeichert werden.
- Der EE-Deckungsgrad der optimalen Anlagenkonfigurationen im Windfall beträgt 84 % und setzt sich aus der Umweltwärme der Wärmepumpe (Normal- und Extremwetter) sowie dem Stromverbrauch der Wärmepumpe und des Heizstabes im Extremwetterfall zusammen.
- Der Wärmebedarf des Gebäudes wird im Windfall zu 30 % von Starkwindereignissen gedeckt. Im Vergleich dazu beträgt die Wärmebedarfsdeckung im Ausgangsfall nur 5 %. Die klimaneutrale Wärme aus Extremwetter erhöht sich durch die Konfiguration um das 6‑fache.
Das optimale System im Sonnenfall (siehe nachfolgende Tabelle) steht in Süddeutschland, hat ebenfalls eine unveränderte Wärmepumpe mit 6 kW Heizleistung, einen Speicher mit 400 Litern und einen Heizstab mit 3 kW. Der Unterschied zum Windfall ist, dass hier der Speicher direkt als Trinkwarmwasserspeicher installiert wird, weil eine Heizungsunterstützung aufgrund fehlender Extremwetterereignisse mit hoher Solarstrahlung im Winter unnötig ist. Im Vergleich zur Ausgangslage fallen höhere Investitionskosten nur für den Smart Meter mit angepasster Regelung und dem Heizstab an. Für den Sonnenfall beträgt somit die Amortisationszeit 2,76 Jahre.
- Es kann durch die optimale Konfiguration im Sonnenfall ca. 40 % des Jahres-Trinkwarmwasserbedarfes über Extremwetterereignisse bereitgestellt werden.
- Außerhalb der Heizperiode von April bis September kann bei Verwendung des 400-Liter-Trinkwarmwasserspeichers 82 % Prozent des Trinkwarmwasserbedarfes ohne CO2-Ausstoß regenerativ bereitgestellt werden.
Die Gegenüberstellung der Sole- und Luft-Wärmepumpe zeigt, dass die Investitionskosten ungefähr halbiert werden können. Wohingegen sich die Effizienz der Luft-Wärmepumpe verschlechtert. Bei annähernd gleicher Wärmeleistung hat die Luft-Wärmepumpe im Jahresmittel eine um mindestens 20 % schlechtere Jahresarbeitszahl. Besonders zu Zeiten erhöhter Wärmenachfrage während sehr geringen Außentemperaturen liegt der COP-Wert um ca. 50 % niedriger.
Auch der COP-Wert der Sole-Wärmepumpe ist von der Wärmequellentemperatur und der Temperaturdifferenz zur Wärmesenke abhängig. Steigt durch die veränderte Regelung und die Verwendung eines Heizstabes die Speichertemperatur, so sinkt der COP-Wert um mindestens 1,0. Höhere Speichertemperaturen haben auch grundsätzlich höhere Systemverluste zur Folge. Die Verwendung eines Heizstabes verringert grundsätzlich die Effizienz der Wärmepumpe (Annahme: gleiche WP-Größe), weil höhere Speichertemperaturen vorhanden sind. Die Analyse zeigt auch, dass auf größere Erdspeicher, wie im Solarfall mit Speichervolumina ab 30 m³, grundsätzlich verzichtet werden sollte.
Zur besseren Integration von Überschussleistungen zu geringen Zeiten wurden unterschiedliche Strompreisreduktionen angenommen. Bei einem derzeitigen Strompreis von 29,13 ct/kWh können Wärmepumpenbesitzer durch Befreiung von der Netznutzungsgebühr und der Ökosteuer mit einem Wärmepumpenstromtarif von 20,31 ct/kWh rechnen, weil durch einen vergrößerten Pufferspeicher und Verwendung von Smart Metern eine zusätzliche negative Regelleistung bereitgestellt werden kann.
Bachelorarbeit
Autor: Sascha Link
Entwicklung einer Kabeldurchführung für Photovoltaik Isolierglas
2012
Studiengang Energie- und Umweltsystemtechnik, Hochschule für angewandte Wissenschaften Ansbach in Zusammenarbeit mit Glaswerke Arnold GmbH, Merkendorf.
Zusammenfassung:
Ein Photovoltaik Isolierglas integriert Photovoltaikzellen in herkömmliche Isolierglasscheiben. Die Arnold Glas Unternehmensgruppe entwickelte um das Jahr 2002 eine mediumdichte Kontaktierungsmöglichkeit, zur Herstellung einer elektrischen Verbindung zwischen dem hermetisch abgedichteten Scheibenzwischenraum und einem handelsüblichen Solarkabel, und meldete diese Idee als Patent an. Ziel der vorliegenden Bachelorarbeit ist es, einerseits eine alternative und kostengünstige Kontaktierung zu entwickeln, die dem Glaskonzern als weitere Entscheidungsgrundlage dient. Andererseits ist für die Glaswerke Arnold eine ausführliche Dokumentation der bisherigen Kabeldurchführung von Vorteil.
Das bisherige System musste damals unter hohem Zeitdruck zur Marktreife gebracht werden, deshalb wird zuerst der Aufbau in technischer Hinsicht komplett analysiert, um erste Ansatzpunkte für die Optimierung des Produktes „Photovoltaik Isolierglas“ zu erhalten. Dazu wird zu Beginn das Basisprodukt „Mehrscheiben Isolierglas“ von der Glasherstellung an erläutert. Mit thermischen Veredelungsverfahren kann das Glas bearbeitet werden, sodass eine höhere mechanische Festigkeit erlangt wird. Ein Isolierglas besteht aus mindestens zwei Glasscheiben, die durch ein metallisches Hohlprofil umlaufend beabstandet werden. Die Gläser werden mit dem Abstandhalter durch einen elastischen Randverbund zweistufig verklebt. Im Scheibenzwischenraum ist häufig ein Wärmedämmgas hermetisch eingeschlossen, um den Wärmedurchgangskoeffizienten der Isolierglasscheibe zu erhöhen.
Sind zusätzlich Photovoltaikzellen im Scheibenzwischenraum auflaminiert, so spricht man von einem Photovoltaik Isolierglas. Prinzipiell wäre es möglich kristalline oder amorphe PV-Zellen zu verwenden. In einer Gegenüberstellung der beiden Arten wird erläutert, dass Arnold Glas momentan aus ästhetischen Gründen auf Dünnschichtzellen setzt, weil die gewünschte Semitransparenz dort leichter zu realisieren ist. Die Schwierigkeit besteht nun darin, den regenerativ erzeugten Strom vom hermetisch abgedichteten Scheibenzwischenraum isolierend durch den metallischen Abstandhalter nach außen zu einem handelsüblichen Solarkabel zu leiten.
Ein besonderes Augenmerk wird darauf gelegt, den Lötprozess für die im weiteren Verlauf entwickelte Kontaktierung komplett aus der Isolierglasfertigungslinie (zur Erhöhung der Produktionssicherheit) zu entfernen. Deshalb werden im Theorieteil alternative Fügeverfahren erörtert, die zukünftig den Lötprozess ersetzen können. Eine Crimp- oder Klemmverbindung erfordert im Vergleich zu einer Lötverbindung keine speziellen Zusatzausbildungen der Fertigungsmitarbeiter, die in aufwändigen Lötschulungen kontinuierlich vermittelt werden müssen. Die Gefahr von „kalten Lötstellen“ ist schwer kalkulierbar und ohnehin ist über eine Lötstelle keine sichere Zugentlastung des Kabels realisierbar. Vor allem die Crimpung hat mittlerweile die Lötverbindungen in manchen Branchen aufgrund der einfachen Handhabung ersetzt.
Nicht nur in der Photovoltaikbranche stellt ein elektrisch zertifizierter Aufbau häufig ein positives Kaufargument für den Endverbraucher dar. Obwohl ein Zertifikat nicht vorgeschrieben ist, hat sich für Dünnschicht-Photovoltaik die IEC-Norm 61646 durchgesetzt.
Für Isolierglasscheiben ist noch ein weiteres Zertifikat nach DIN EN 1279 indirekt vorgeschrieben, das die Gasdichtheit des Aufbaus gewährleistet. Die ISO-Scheiben dürfen eine Leckrate des Wärmedämmgases von 0,1 Prozent pro Jahr nicht überschreiten.
Um den Theorieteil abzuschließen wird der ganzheitliche Fertigungsprozess mit der bisherigen Kontaktierung ausführlich visuell in einem Verfahrensablaufplan dokumentiert. Den Kernprozess stellt dabei die Isolierglasproduktion an der ISO-Linie I dar. Um dort den Durchsatz zu maximieren ist es wichtig, möglichst viele Teilprozesse aus dieser Fertigungslinie auszugliedern, sodass Baugruppen (z. B. das Solarkabel) außerhalb der Linie vorkonfektioniert und somit Produktionskosten an der Isolierglaslinie in erheblichem Maße gespart werden können. Weiterhin ist auch die elektrische und visuelle Ausgangskontrolle in Form einer Überprüfung mit einem Blitzlicht-Sonnensimulator und einer Sichtprüfung vom Hauptfertigungsprozess ausgegliedert.
In der zweiten Hälfte der Arbeit wird anfangs der zweistufige Randverbund analysiert und optimiert. In einem eigens entwickelten Zugversuch wird erstmalig der Randverbund mit Gewichten am Solarkabel in unterschiedlichen Angriffswinkeln belastet. Das Ergebnis ist eine Erweiterung der bisherigen Kabelhülse mit einem Klemm-Mechanismus, damit gewährleistet wird, dass das Solarkabel im flachen Winkel aus dem Randverbund herausgeführt wird und gleichzeitig die Randverklebung einer größeren Zugkraft standhält.
Während des Zusammenbaus der Testscheiben für den Zugversuch hat sich herausgestellt, dass die Hälfte aller Vernietungen einen herausstehenden Restnietdorn aufweisen, welcher ein Zeichen für eine mangelhafte Vernietung ist. Daraufhin wurde die Nietverbindung empirisch durch verändern der Parameter Bohrlochdurchmesser, Klemmstärke und Materialart optimiert. Grundsätzlich hat der Becher-Blindniet die Aufgabe ein Bohrloch im metallischen Abstandhalter mit einer Kabelhülse, durch die das stromführende Kontaktbändchen herausgeführt wird, wieder zu verschließen. Der Niet erfüllt nun jederzeit aufgrund der zusätzlichen Verwendung einer Unterlegscheibe aus verzinktem Stahl die Aufgabe und gewährleistet, dass sich der Niet reproduzierbar bei jedem Nietversuch gleich ausbildet.
Zusammen mit den Erkenntnissen aus dem Theorieteil fließen die praktischen Ergebnisse aus Zug- und Nietversuch in die Neuentwicklung der Kabeldurchführung ein. In diversen CAD-Zeichnungen wird die Modifizierung, basierend auf einer Crimpverbindung, dargestellt.
Die entscheidende Entwicklung ist hierbei das „Doppelkontaktelement“, das einen herkömmlichen Ringkabelschuh (Crimpung) um eine zusätzliche Klemmverbindung erweitert. In dieser Klemme kann das stromführende Kontaktbändchen des Photovoltaikmoduls eingeklemmt werden, um eine elektrische Verbindung mit dem Solarkabel herzustellen, das auf der gegenüberliegenden Seite des Doppelkontaktelementes angecrimpt ist. Zusätzlich ist am Doppelkontaktelement eine Bohrung vorgesehen, über die das Solarkabel durch das Setzen eines Blindnietes zugentlastet wird.
Weil die bisherige Kabelhülse für das neuentwickelte Doppelkontaktelement unpassend ist und keine elektrische Isolation zum metallischen Abstandhalter gewähren könnte, ergibt sich folglich eine zweite Entwicklung, das „isoliertes Steckgehäuse“. Die Neuentwicklung ist ein Spritzgussteil aus Polyamid und besteht aus zwei Teilen, der „modifizierten Kabelhülse“ und dem „Deckel“. Das Gehäuse wird mit drei Rasthaken geschlossen und hat die Aufgabe die Klemmverbindung des Doppelkontaktelementes zu schützen und zu isolieren sowie eine weitere Zugentlastung des Solarkabels zu generieren.
Der Fertigungsablauf muss an die neuen Entwicklungen angepasst werden und wird ebenfalls in einem Ablaufplan grafisch dargestellt. Es ist ersichtlich, dass einige Prozessschritte durch den veränderten Ablauf gespart werden. Zudem erhöht sich die Produktionssicherheit, weil die Lötstelle an der kritischen Stelle im Randbereich des Isolierglases durch eine Klemm- und Crimpverbindung ersetzt werden konnte. Weiterhin wird die Stromleitung vom PV-Modul über das Doppelkontaktelement hin zum Solarkabel durch insgesamt drei Berührungsstellen gewährleistet, wodurch sich eine doppelte Redundanz ergibt.
Die abschließende Kostenrechnung bestätigt, dass sich mittelfristig die Investitionen in Höhe von 88.000 € (für Zertifizierung, Bemusterung und je eine neue Spritzguss- und Stanzwerkzeugform) wirtschaftlich innerhalb von sieben Jahren amortisieren, weil die Taktzeit in der Isolierglasfertigungslinie durch neu entwickelte Baugruppen verkürzt wird und somit die Fertigungskosten dauerhaft gesenkt werden.